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Havel - Radweg - Lauf 2021


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Material sichten für den Bericht!
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In der Ostsee. Weitblickend.


  Der schöne Havelradweg. Ein Versuch den Lauf auf dem Havelradweg zu beschreiben.

Irgendwo unterwegs sahen wir beim Flusslauf an der Havel, ich meine es war noch am ersten Tag in den Havelbergen, ein Plakat zum Havelradweg. Darauf meinte man, dieser Radweg wäre der schönste Deutschlands. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir gerade ein nicht so schönes Stück Havelradweg hinter uns gelassen. Aber dann, insgesamt und rückblickend, zählt der Havelradweg auch meiner Meinung nach zu den schönsten Radwegen. Ich bin schon viele Radwege an Flüssen abgelaufen!

>> Link auf die Etappen und Hotels HavelRadWegLauf. <<


Die Planungen zum Havel - Lauf fingen schon 2019 an.
Aber wir sind dann doch erst den Neckarradweg abgelaufen.

Die Planungen zum Havelradweg habe ich dann in 2020, gegen Ende des Jahres, konkretisiert.
Die Hotels und VPs festgelegt.
Immer mit dem Wissen der Erfahrungen von mehr als zehn Flussläufen, dass Hotels und VPs kurz vorher überprüft werden müssen.

In den Corona–Jahren besonders.
Meine Hotel–Grobplanung muss dann immer erst noch durch Dagmar überprüft werden.
Ist alles stimmig, passe ich die Strecke an und Dagmar bucht die Hotels!
Das macht viel Arbeit.


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An der Müritz vor dem Lauf in Waren!
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Störche haben wir unterwegs viele gesehen."

Eine lohnende Arbeit! Immer wieder stellen wir rückblickend fest, dass wir unbeschreiblich schöne Erlebnisse bei unseren Unternehmungen gehabt hatten.

Zuerst hatten wir drei interessierte Läufer für den Havelradweglauf.
Näher zum realem Starttermin hin habe ich dann keinerlei Werbung mehr gemacht.

Joachim blieb als Gastteilnehmer über. Das war interessant und gut so. Es hat wieder einmal viel Spaß gemacht!

Den Namen der „Havel” spricht man nicht als „HaWell, also mit „W” und "ll" aus. „Vogel” spricht man doch auch nicht mit „W”!



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Auf dem Weg.
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Dagmar versorgte auch den Hund. Am Start.




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Treffpunkt: Waren/Müritz.
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Waren/ Müritz.


Dagmar und ich fuhren bereits am Samstag nach Waren an der Müritz.
Die Anfahrt verlief mit drei Staus.

Trotzdem hatten wir genug Gelegenheiten, die Altstadt und den Hafen in Waren zu erkunden. Wir fanden gute Lokale, gönnten uns leckere Gerichte und Eis. Gaumenfreuden und dazu dann noch Genüsse für die Augen.

Am Sonntag lief ich Vormittags 10 Km an der Müritz entlang und konnte ausgiebig dabei genießen.

Sonntag, gegen Abend rief Joachim an. Dagmar hatte gerade in der Müritz gebadet und wir hatten uns danach ein leckeres, ganz frisches Fischbrötchen gegönnt!

Joachims Zug aus Köln hatte Verspätung gehabt. Er käme später mit einem anderen Anschlusszug. Leider gab er die neue Ankunftszeit um eine Stunde zu früh an.
Gut.
Joachim wollte mit dem Auto abgeholt werden.
Für mich wäre es zu umständlich.
Zum einen stellen die 1,5 Km vom Bahnhof bis zu seinem Hotel für einen Ultraläufer keine Herausforderung dar, zum anderen hatte er relativ wenig Gepäck, ich würde ihn zu Fuß abholen und der Hotelparkplatz lag etwas weiter vom Hotel inmitten von Altstadt–Einbahnstraßen.

So ging ich zum Bahnhof und wartete, bis der Zug dann tatsächlich zur richtigen Zeit eintraf.
Ich nahm Joachim etwas Gepäck ab und zeigte ihm den Weg zum Restaurant und zu unserem Hotel.
Alles gut!

Dagmar ging zum Hotel als ich auf Joachim wartete. Sie hatte uns einen Platz in einem Restaurant in der Nähe bestellt.
Am anderen Morgen parkte ich vorm Hotel zum Beladen des Gepäcks falsch. Leider hatte ich die Halteverbotsschilder, nach Kreuzungen, nicht mehr bis auf unser Hotel bezogen.

So parkte ich das Auto zum Packen und stand im Halteverbot. Nach dem Frühstück beluden wir das Auto weiter.
Joachim und sein Gepäck fand einen Platz bis zum Start bei Ankershagen im Auto.

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Marktplatz in Waren/Müritz.
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Unterwegs: Die Havel. Auf der Laufstrecke.


Die Havel hat einen Quellsee.
Daraus fließt ein Teil in die Ostsee und ein Teil über die Elbe in die Nordsee.

Die Quelle ist hinter einem Damm ausgewiesen.
Wir parkten in der Nähe der Quelle.
Ich hatte aber mein Navi zu spät angestellt, um zu sehen, dass wir bereits etwas zu weit das Auto abgestellt hatten. Aber letztlich war es mir dann egal und wir liefen nicht zu einem Startfoto zur Quelle zurück sondern auf einem Fahrspurplattenweg zum ersten Ort.

Die Havel versteckt sich an vielen Stellen hinter viel Grün.
Büsche und Bäume, ganze Wälder liegen so, dass man die Havel auf den ersten Km kaum zu sehen bekommt.

Die Landschaft am Anfang ist hügelig.
Das Havelbergland eben.
Außerdem fließt die Havel immer wieder durch Seen.
Und es gibt viele Seen.
Die Mecklenburger Seenplatte!

Der erste VP in Roggentin war nach ca. 19Km geplant.
Wir liefen am Havelstrad vorbei.
Hier lagen Boote, man konnte hier Boote zu Wasser lassen. Eine Gaststätte gab es auch. Bis hierhin hatten wir die Havel, schon wasserreicher, immer wieder überquert und sind an versteckten Seen entlang gelaufen, durch die die Havel fließt. Bootsfahrer gab es auf der Havel auch. Orte, die direkt an Seen lagen, durchliefen wir. Gärten mit Zugang zum Wasser sahen wir viele.
Dagmar meldete sich.

Sie war am VP, an dem wir bereits vorbei gelaufen waren.
Wir warteten und sie beschenkte uns mit dem ersten VP.
Es war sehr heiß!
Joachim trank sprudelndes Mineralwasser.
Die Flasche verschloss er nicht gut.
So hatten ich dann in Wesenberg die Aufgabe, die Kiste mit verschiedenen Lebensmittel trocken zu legen. Die Mineralwasserflasche war fast ausgelaufen.

Irgendwann diskutierten wir über Mineralwasser.
Wir tranken unterwegs beide stilles Leitungswasser. Er aus dem Trinkrucksack, ich aus den mitgeführten Flaschen am Laufgürtel. In Deutschland ist das Trinkwasser aus dem Wasserhahn das am besten kontrollierte Lebensmittel. Dafür gibt es strenge Richtlinien, die strenger als die für Quell- und Mineralwasser sind. Mineralien sind in unserem Trinkwasser und auch im Mineralwasser in Flaschen. Dort eben auch als Inhalte aufgelistet. Die meisten Mineralien nehmen wir aber durch die Nahrung auf. Um nur einen Link dazu aufzuführen:

  >>> LINK auf >>> Thema Mineralwasser ...


Viele Streckenkilometer liefen explizit als Fahrradweg durch Wälder, an der Havel und an Seen entlang. Manchmal fuhren Einheimische auf diesen Wegen, weil sie nicht anders zu ihren Zielen fahren konnten, oder weil sie die Fahrstrecken abkürzen wollte.
Poller mitten auf dem Weg wurden umfahren.
So kann man eben auch Autos von der Straße bekommen!
Die erste Etappe beendeten wir in Strasen.

Das „Hotel zum Löwen” befindet sich in einer ehemaligen Mühle an der Havel und an zwei Schleusen gelegen. Die wohl ingesamt etwa 30 Havel - Schleusen machen die Havel schiffbar, da sie einen bestimmten Wasserstand halten. Von der Havelquelle zur Mündung in die Elbe sind es nur 30 Höhenmeter, die die Havel herunter fließt.

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Kurz vor dem Start.
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Schöne Wildblumen am Wegesrand.


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Die ersten Kilometer der jungen Havel. Schon befahren!
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Am Havelstrand.



Ich habe für den Havel - Lauf, wie bei den letzten Flussläufen immer, auch wieder die ersten VPs der Etappen erst nach ca. 16 bis 21 Km gelegt.
Damit hat Dagmar morgens mehr Zeit für sich, zum Einkaufen und auch zu Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten.
Diesmal hatten wir aber auch unseren Hund Charly im Hundewagen dabei.
Das machte alles etwas schwieriger, da der Hund leider nicht mehr so gut laufen kann.
Umständlich, anstrengend aber machbar. Allerdings konnte Dagmar so nur wenige Sehenswürdigkeiten erkunden.

Die zweite Etappe, die mit 58 Km sieben Km länger als die erste Etappe geplant war, führte uns bei Fürstenberg an Ravensbrück vorbei.
Eine Plastik erinnert an die NS Verbrechen im KZ Ravensbrück. Für mich eine sehr bedrückende Erinnerung an die schlimme NS Zeit. Mitten bei so einem schönen Lauf. In Gedenken an die vielen Menschen, die Opfer des Terrors geworden waren. Niemals vergessen!

  >>> LINK auf >>> Ravensbrück ...


In Himmelfort hatten wir wieder einen VP.
Dagmar hatte sich schon etwas umgesehen.
Hier gab es eine Weihnachsmannfigur. Himmelpfort.
Bei Bredereiche führt der Weg etwas weiter von der Havel weg, bis Marienthal, einem nächsten VP.

Diese Etappe liefen wir bis zur Kreweliner Dorfstraße nach Zehdenick. An der Pension vorbei, damit die dritte Etappe dann nicht zu lang wurde. Zur Pension "Zur Fähre" fuhren wir mit dem Auto. Am anderen Tag starteten wir dann wieder am Ziel der dritten Etappe. Fuhren also mit dem Auto dorthin. Die zweite Etappe legten wir wohl am heißesten Lauftag zurück.

Das Hotel in Zehdenick lag an einer ehemaligen Fähre. Jetzt gibt es dort eine Brücke und die Fährleute haben sich andere Erwerbsquellen erschlossen. Eine schöne Pension mit Gaststätte an der Havel gelegen.

Wir gingen wieder zusammen abends Essen. Deutschland spielte gegen England. Ich tippte auf einen Sieg der Engländer und hatte Recht. Die Fußballübertragung wurde zwischenzeitlich gestört, wohl durch das heranziehende Gewitter. Wir schauten im Internet nach den Ergebnissen.

Was mir unterwegs immer wieder auffiel, war der herrliche Duft der vielen Lindenbäume, die immer wieder am Rande des Havelradweg standen.

Bei diesem Lauf habe ich auch wieder viel gelernt.
Es machte wieder einmal viel Spaß, einen langen Radweg abzulaufen.
Manche Abschnitte, besonders die, die im Schatten lagen, konnte ich echt schnell laufen.
Wenn es sehr heiß war, verfiel ich gerne in meinen sehr schnellen Geh - Schritt.

Überhaupt ist es bei so langen Läufen–zumindest für mich–gut, ein persönliches Tempo zu laufen.
Zu zweit so viele Tage, auf so langen Strecken, unterwegs zu sein, ist meistens sehr gut!
Mit Georg klappte es immer sehr gut. Wir waren schon am Main mit insgesamt 12 Tagen, 11 Lauftagen, unterwegs. Manchmal gab es einen Abstand auf der Strecke zwischen Georg und mir.
An den VPs und vorm Ziel ließ dann der führende Läufer den anderen herankommen.
Das klappte gut.
Ein Gespür für Abstand!
Zeit für eigene Gedanken.
Meditierend laufen.

Joachim und ich liefen fast immer leicht versetzt. Geschwindigkeitsangepasst eben.

Eine Reise durch die Gegenwart, in die Vergangenheit und Zukunft.
Die Flussläufe sind guter Anlass zur Meditation in den wechselnden Landschaften.
Warum läufst du so lange Strecken?
Die meisten Ultraläufer bewältigen Probleme.
Für mich war und ist Laufen ein gute Gelegenheit, Disziplin zu üben und mein Gewicht etwas zu kontrollieren. Es macht großen Spaß.
Im Laufe der Zeit wurden die Strecken länger. Ich laufe seit ich ca. 1 Jahr alt wurde.
Laufsport betreibe ich seit meinem 13. Lebensjahr.
Etwa seit 2004 laufe ich längere Stecken als Marathon.

Leben ist Kampf.
Man kann ihn annehmen oder nicht. Vorbereitung geht auch mit Laufmeditation.
Es erscheint alles dann plötzlich so klar. Vor einem liegen Gedanken.
Ausgebreitete Wahrheiten.

Mitten auf dem Dorfplatz in Grütz genoss ich Gedanken. Vögel verteidigten ihr Revier. Hunde bellten zaghaft,
als wüssten sie, dass Urlauber länger schlafen wollen. Ein Hund, näher am Tod als am Leben, entleerte sich schwankend.
Die Reise geht weiter.
Laufend.

Man ist sich sicher in seinem Urteil.
Aus seiner Sicht, seinem Wissen heraus.
Aber muss das richtig sein?
Nein!
Menschen sind anders!
Auf der Suche nach der Wahrheit.
Aber was ist die Wahrheit?
Wessen Wahrheit?

Die dritte Etappe von ca. 69 Km verlief vollständig im Regen.
Es war etwas ungemütlich.
Die Regenjacke von Joachim war bald durchnässt.
Wir waren ziemlich schnell.
Überhaupt hatten wir kaum Probleme unterwegs.
Ich hatte ein Regencape. Da wurde ich nicht von außen nass.
Aber die Sachen schwitzten durch. Das war aber auch nicht problematisch.

Das Fürstenberger Seenland und die Zehdenicker Tonstichlandschaft sei hier noch als Begriff aufgeführt!

Ab Zehdenick führt der Radweg viel an der Havel entlang.
Auch wieder durch Wälder und herrliche Landschaften.
Im Wald lauerten die Mücken. Ganze Schwärme!
Gefühlt, jede mit einem leeren Blutkanister, den sie gerne am Läufer füllen wollten.

Ich hatte manchmal Glück, wenn das „Mückentötolin” mich vor den Mücken tarnte. Der Regen wusch es ab.
In Spandau lief es sich etwas umständlich, da wir oft auf die Streckenführung achten mussten. Das Hotel war relativ gut.

Wir hatten bei den Hotels keine Ausfälle. Die Unterbringungen, die Dagmar ausgesucht hatte waren insgesamt akzeptabel.
Besonders gut in Grütz (Ferienwohnung), Brandenburg, Strasen und Zehdenick.
Ab der dritten Etappe hatten Dagmar und ich einige Teile der Strecke und etwas an den Hotels, bei der abschließenden Kontrolle, geändert.

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Am ersten VP. Nähe Roggentin.
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Hund darf sich die Landschaft auch ansehen!



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Badestellen unterwegs gibt es viele.
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Immer wieder schöne Blicke auf Seen.



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Denkmal in Ravensbrück bei Fürstenberg.
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In Himmerpfort.



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Wiese mit Kühen.
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Eine der vielen Schleusen, mit denen die Havel schiffbar gemacht wird. Hier in Strasen


Unterwegs, vor allem bei der zweiten Etappe, kamen wir an vielen Ziegeleien und Ziegeleiteichen vorbei.
Viele Ziegeleischornsteine sahen wir schon aus großer Entfernung.
In einer Ziegelei, an der wir vorbei kamen, wurden Zwangsarbeiter bis 1963 beschäftigt! Auch ein Teil der unrühmlichen DDR Geschichte.

  >>> LINK auf >>> Thema Haftlager Mildenberg ...


Die Ziegeleien versorgten das aufstrebende Berlin, vor allem im 19. Jahrhundert, mit Ziegelsteinen.

Wie immer kontrollierten Dagmar und ich rechtzeitig einige Tage vorher nochmals alle VPs und Hotels. Dabei sind uns dann noch kleine Fehler an der Strecke aufgefallen. Zum Glück konnte ich z.B. die Strecke zu den Hotels, die wir geändert haben, und einen VP noch in den GPS–Track einarbeiten. In Spandau haben wir ein anderes Hotel gebucht. Das in Rathenow dann doch gegen eine Unterkunft in Grütz getauscht.

Die vierte Etappe von Spandau nach Werder hatte nur ein Länge von ca. 44Km. Wir trafen in Alt - Kladow an der Fähre auf den Mauerweg. Die ehemalige Grenze um West Berlin lief ich an drei Tagen beim Mauerweglauf 2014 ab.
Die Fähre führt ca. 4Km über den Wannsee, vorbei am Haus der Wannseekonferenz.
Wir liefen zum Wannsee, zur Fähre.
Dort warteten wir auf Dagmar. Sie musste Umleitungen fahren! Trotzdem war sie noch rechtzeitig am VP.
Nach einer kurzen Versorgungspause fuhren wir mit der Fähre. Von Weitem sahen wir den Fernsehturm von Potsdam auf dem Schäferberg, der von 1961 bis 1964, im kalten Krieg, gebaut wurde.

  >>> LINK auf >>> Fernmeldeturm auf dem Schäferberg ...


Wie liefen bis Potsdam etliche Kilometer auf dem Mauerweg. Die Heilandkirche von Sacrow sahen wir am anderen Ufer des Wannsees. Bald liefen wir über die Glienicker Brücke. Uns kam ein Veteran entgegen, den wir als US Veteran einschätzen. Er trug eine Mütze, passendes Alter und ein markantes Gesicht.

Potsdam überraschte uns Beide.
Dagmar hatte einen schönen Parkplatz in der Nähe des Filmmuseums gefunden.
Potsdam ist schön!
Wir wollen nochmal wieder kommen.

Überhaupt haben wir an der Havel viele sehenswerte Orte kennengelernt, die es lohnen, dort nochmals vorbei zu schauen.
In der Pension „Zum Werderaner” hatte Dagmar rechtzeitig angerufen.
Unser Zimmer stand schon vor 18 Uhr bereit.
Von Dagmars Freundin ein Tipp: In Werder gibt es einen klasse Eisladen.
Dagmar kaufte sich dort wahrscheinlich das teuerste Eis ihres Lebens.
Sie verlor eine ziemliche Summe Geld.
Damit entstand ein Loch in unserer Urlaubskasse.
Rückfragen am anderen Tag in der Eisdiele verliefen ergebnislos.
Als wir unser Essen bei Herrn Dang bezahlen wollten, bemerkten wir es.

  >>> LINK auf >>> Bei Herrn Dang kann man gut essen ...


Vorher hatten wir, Dagmar und ich, Diskussionen über die Gehstrecke zum Lokal.
Dagmar und ich hatten Diskussionsbedarf.

Nachdem wir alles sachlich überprüft hatten, hatten wir beide Recht.
Allerdings war „ihr” Weg für mehrere hundert Meter etwas holprig, da er durch eine Baustelle führte.
Nicht gut für unsere Füße, die vom Laufen etwas arg strapaziert waren.

Manchmal macht das Laufen nicht nur dumm, sondern auch streitsüchtig.
Auf jeden Fall verschafft es tolle Einblicke in Landschaften und Menschen.

Ab und an dachte ich an den geplanten Elbe–Lauf.
Das wird ein letzter, langer „Quelle–Mündung–Lauf”, mit mehr als 70Km werden.


Die Erlebnisse teilen wir, jeder seine, als Supporter, Läufer oder Mitläufer, meine Frau, die Begleitung und ich. Sie unterstützt mich dann immer bei den Internetseiten über die Läufe und wir haben jede Menge Material für unser Jahresbuch!
Mitläufer haben Teil an alledem. Unsere Flußläufe sind besondere, einmalige Laufveranstaltungen!
Inzwischen gestalte ich die Laufzeit gerne auch alleine. Eingetaucht in Landschaft, in zufälligen Gesprächen mit Menschen, die wir unterwegs treffen und meinen Gedanken. Die Elbe wollen wir in zwei großen Ereignissen, in 2022 und 2023 ablaufen. Je etwa die Hälfte der ca. 1.200 Km. Dabei natürlich wieder mit einigen Tagen in der Umgegend!

Wenn ich Jemanden auf diesem letzten großen Flusslauf mit nehmen kann, dann ist die Personenzahl sehr eingeschränkt. Nur wenige Läufer kommen in Frage, Nur wenigen traue ich die je ca. 12 Etappen zu.

Die fünfte Etappe war dann mit 49Km wieder etwas länger und führte uns nach Brandenburg. Die Stadt überraschte mich sehr. Ich kannte diese aus den 80ger Jahren, von einem Besuch im Walzwerk. Kein Vergleich zu damals! Mein abgespeichertes Bild zu Brandenburg war allzu negativ. Ich musste es stark korrigieren! Das war gut so! Dieses war mal wieder ein Beweis dafür, was man auf Reisen alles erleben kann und das sich ein zweiter Blick lohnt. Außerdem ist es wirklich erstaunlich, was in den letzten Jahren nach der Wende alles zum Besseren gewandelt wurde! In Brandenburg angekommen führte uns die Strecke durch eine schönen Teil Brandenburgs bis zum „Sorat Hotel”.

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Kurz nach einem Etappenstart.
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Chaly in Himmelpfort.



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Die Verpflegungsbox wird trocken gelegt!
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Selbstbedienung.



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Weiter laufen. Wer rastet der rostet!
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Federvieh am See.



Die sechste Etappe war mit 73Km die längste Etappe. Wieder sehr schöne Streckenabschnitte.
Der Havelradweg führt nur wenige Kilometer an belebten Straßen entlang. Meistens ist der Radweg asphaltiert. Manchmal führt er über Kolonnenwege mit Fahrspurplatten. Meistens durch sehr schöne Dörfer und Städte, durch viel Grün, durch Wiesen und Wälder. Manchmal unter schattigen Baumalleen.

Etwa 12 Km vor Grütz, unserem Etappenziel der sechsten Etappe, habe ich falsch getrunken. Zuviel Sprudelwasser und Kola. Das vertrug ich nicht. Ich musste im Wald, einige KM vor Grütz, langsam machen. Ich aß dabei zwei Haferriegel. Dann ging es mir schnell besser. Meistens kann ich unterwegs nicht viel essen. Das ist nicht immer gut, da die Laufstrecken immer sehr lang sind. Am Abend, nach dem Abendessen, welches uns Dagmar bereitete, gingen Dagmar und ich mit Charly noch an den schönen Havelstrand.

Immerhin hatten wir bei der Planung des Laufes immer wieder darauf gehofft, dass Dagmar an einigen VPs baden könnte. Das klappte ganz gut! Immerhin hatten wir ja unseren pflegebedürftigen Hund dabei. In besseren Zeiten wäre er einfach mit im See oder der Havel geschwommen. Jetzt musste er immer wieder im Hundewagen transportiert werden. Den führten wir zusammenklappbar im Auto mit.

In Grütz gibt es einen besonderen Havelstrand zum Baden. Nach der ersten Etappe badete sie an einem See in Hotelnähe, wie auch am VP 5.1. Für die sechste Etappe hatten wir auch nochmals das Hotel und damit die Laufstrecke angepasst. Wir verlegten das Hotel von Rathenow nach Grütz, damit die letzte Etappe nicht so lang wurde.

Auch, damit Joachim, falls er doch am Abend der letzten Etappe abreisen wollte, noch Gelegenheit bekam, seinen Zug zu erreichen. Vor dem Start der siebten Etappe frühstückten wir in Grütz in der Ferienwohnung.
Mir macht es immer Spaß, die angebotenen Lebensmittel etwas schön auf den Tisch zu bringen und zu garnieren.
Die Zeit dafür nehmen wir uns oft!

An diesem Tag war es wieder sehr warm. Immer öfter musste ich in meinem schnellen Geh - Schritt verfallen. Sobald ich zu schnell wurde, zeigte mein Körper mir, ich hätte mich gefälligst etwas langsamer zu bewegen! Besonders die letzten Laufkilometer mussten wir in praller Sonne laufen. Diese führten auf dem Deich zur Elbe hin und zur Havel hin. Bemerkenswert, dass die Elbe, Kilometer vor der Havelmündung in die Elbe, einen höheren Wasserspiegel hatte, also höher lag. Wir suchten Schatten.

An einigen Stellen betrug der Abstand der Flüsse untereinander nur etwa 50 Meter.

Unterwegs auf den Etappen und besonders auf der letzten Etappe bewunderten wir immer wieder die Sümpfe mit Kranich, Storch, Wildgänsen und Reihern. Über uns kreisten oft Rotmilane. Dagmar war im Storchendorf Rühstädt. Joachim und ich sahen unterwegs auch viele Storchennester mit Nachwuchs. Die Landschaften änderten sich von Tag zu Tag. Wunderschön in Wäldern, Wiesen und am Fluss. Immer laut die Stadtlandschaften, wenn man aus der Natur in den Stadtlärm eintauchen muss. Entdeckungen der Vogelwelt bei und hinter Molkenberg. Wenn schlechte Augen korrigiert werden müssen: "Nein, das da sind Kraniche!" Reiher dahinter, Gänse und Störche. Viele Störche.
Nester in der Dörfern.


  >>> LINK auf >>> Rotmilan ...


In Schollene sah ich eine Frau die ihren Vorgarten bewässerte. Ich bat darum, uns doch auch zu gießen. Das tat sie dann lachend und ausgiebig. Wir bedankten uns.

Insgesamt hatte ich kaum Probleme, die Strecke zu absolvieren. Obwohl ich doch aufgrund der anstrengenden Renovierungsarbeiten etwas weniger als geplant hatte trainieren können. In der Hitze allerdings, besonders auf dem letzten Abschnitt des Laufes, hatte ich vergessen, mir noch zusätzlich einen halben Liter Wasser mitzunehmen. Es gab keinen Schatten und ich musste, obwohl genug Kraft zum Laufen da war, vorsichtiger agieren und etwas mehr schnell gehen.

Wir haben spontan mit vielen Radfahrern gesprochen, Hundebesitzer interviewt, mit Vermietern unterwegs gesprochen, die fragten alle, was wir denn so als Läufer an der Havel machen. Wir gaben gerne Auskunft. Zum Geldspenden an „Ärzte ohne Grenzen” werde ich den Flusslauf auch wieder zum Anlass nehmen.

Kurz vor dem Ziel sahen wir eine Radfahrerin und einen Läufer. Die Radfahrerin überholte uns.
Ich rief hinter ihr her: „Wasser!” Scheinbar reagierte sie nicht. Doch als wir das Wehr kurz vor der Havelmündung überqueren wollten, fuhr sie uns gerade entgegen, um ihrem Läufer entgegen zu kommen, um ihn zu versorgen. Es war ja heiß an dem Tag und er schwitzte stark, wie wir bald sahen.
Sie sah mich an.
Dann hielt sie plötzlich und fragte, ob ich wirklich kein Wasser mehr hätte. Sie bot mir eine Flasche alkoholfreies Bier an. Ich erklärte, dass wir so und so gleich im Ziel wären und lachte. Wir lachten! Dann musste Joachim ihr den Zweck und die Strecke unseres Laufes an der Havel erklären. Wir liefen bald weiter zum Ziel, wo Dagmar wartete. Der gemeinsame Zieleinlauf - den ich immer gerne zelibriere - wurde angestrebt! So ein Lauf ist ja kein Wettkampf! So ein Lauf ist Anlass Menschen und Landschaften kennenzulernen, sich zu entspannen und das Leben zu genießen! Zielfotos wurden geschossen und Glückwünsche ausgetauscht!
Alles gut!
Vielen Dank Dagmar für die klasse Versorgung!



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Anlegestelle am Wannsee.
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Wir fahren über den Wannsee.


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Im Regen mit Cape oder Regenjacke.
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Auf der Fähre.


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Am Wannsee antlang. Abschnitte des Mauerweges.
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Sacrow ist am anderen Ufer zu sehen.



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In Potsdam erklärt uns Dagmar etwas!
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Filmmuseum in Postdam.


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In Postdam.
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Unterwegs.


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Auch mal an Straßen vorbei.
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Auf einem Damm. In der Hitze.



Dagmar musste, bevor sie zum Ziel fuhr, noch tanken.
Sie hatte weniger Km mit der letzten Tankfüllung fahren können.
Wir analysierten den Grund.
Ich dachte, es gäbe ein ähnliches Problem, wie mit einem Auto, welches wir vor Jahren hatten. Da war eine Benzinleitung undicht. Das hätte uns gerade noch gefehlt. Oder fuhr Dagmar vielleicht zu rasant? Waren es die Kurzstrecken auf den Landstraßen? Oder, wie Joachim wohl richtig vermutete, die Klimaanlage?
Es war ja sehr heiß!
Ich denke es war die Klimaanlage und die Kurzstrecken auf der Landstraße, wo man oft dann doch nicht schnell hochschaltete und so auch den Verbrauch nach oben schob!
Immerhin scheint aber, das beruhigte mich dann etwas, doch keine Benzinleitung defekt zu sein.
Immerhin sind wir ja noch eine Woche an die Ostsee in den Urlaub gefahren. Eine Autoreparatur im Urlaub muss ja nicht sein.


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Im Schatten unter Bäumen.
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In Brandenburg.



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Loriot in Brandenburg. Die Schultern der Figur sind sehr schmal, dafür der Holzkopf mit Segelohren größer!
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Am Alten Markt in Brandenburg.



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Am Alten Markt in Brandenburg.
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In Brandenburg!


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Eine von vielen Begegnungen mit Ureinwohnern. Nette, interessante Gespräche führten wir!
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Havel.



Am Montag Morgen, vor unserer Abreise „zauberten” wir wieder ein schönes Frühstück. Danach fuhr ich Joachim nach Rathenow zum Zug.

Am Abend vorher waren wir schon einmal in Rathenow. Joachim spendierte uns ein leckeres Essen in schöner Atmosphäre im Lokal am alten Hafen. In der Unterkunft gab es danach noch Sekt als Belohnung für den insgesamt wieder sehr schönen Lauf! Wir haben viel Schönes gesehen, erlebt und Dagmar hat sich wieder einmal als sehr gute, flexible Supporterin bewiesen. Immerhin versucht sie immer schöne VPs herauszusuchen und alles gut herzurichten. Zu meckern gab es nichts. Gestresste Läuferdiskussionen meinerseits wusste sie gut einzuordnen!


  >>> LINK auf >>> Karussel: "Doch wenn die Hähne krähn am Morgen..."


Blick noch vorn: Wir hoffen, dann noch den Elberadweg, als letzten seiner Flusslaufart, zu absolvieren. Danach werden Flüssen nicht mehr von der Quelle bis zu Mündung abgelaufen, wenn sie länger als 70 Km sind!
Die Elbe wollen wir in zwei großen Ereignissen, in 2022 und 2023 ablaufen. Je etwa die Hälfte der ca. 1.200 Km. Dabei natürlich wieder mit einigen Tagen in der Umgegend!
Die Planungen laufen bereits.

Man muss gesund bleiben!


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Klassisch. An einem See entlang.
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Schöne Seen.


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Wenn es mit dem Laufen nicht so klappt, wird er getragen!
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Oft hatte Dagmar schöne Rastplätze ausgesucht!



Dagmar hat inzwischen , bei den vielen Flussläufen, viele Erfahrungen gesammelt. Ich denke nicht, dass es viele Menschen gibt, die so eine Begleitung leisten können! Wer kann das schon? Man muss sehr flexibel sein. Strecken und VP können sich, trotz vorheriger Betrachtung und vorherigen Überlegungen schnell mal ändern. Baustellen werden neu aufgemacht, es kann kurzfristige Straßensperrungen geben und man muss ja wissen, was Läufer wirklich brauchen. Außerdem müssen die Gesamtstrecke und die Hotels herausgesucht und abgestimmt werden.
Viel Arbeit, die Erfahrung verlangt!

Und was noch?
Am Main hatte ich ein lockeres Laufgefühl! Irgendwie viel freier. Auf den ca. 625 Laufkilometern hatten wir irgendwie mehr zu lachen!
Flüsse abzulaufen hatte bisher immer etwas sehr interessantes, befreiendes, lockeres und zwischenmenschliches.

Der Havelradweg gehört auf jeden Fall mit den, von uns gelaufenen ca. 405 Km, zu den sehr schönen Radwegen, die man gut laufen kann.
Das Wetter war meistens auch gut. Regen hat uns nicht behindert!
Auf den letzten Km auf dem Hochwasserdamm machte ich mir viele Gedanken zum letzten, großen Flusslauf an der Elbe.
Trotzdem, unterwegs habe ich mich immer umgesehen, die Gegenwart genossen und den zufälligen Bekanntschaften zugehört und aufs Maul geschaut.
In Graal-Müritz brauchte ich einige Zeit um anzukommen. Dann habe ich die Gegend und vor allem den schönen Ostseestrand genossen.

 Letzte Änderung: 17.07.2021 (I. Korrektur) © Joerg Segger


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Charly ist mit vielen Flusswassern gewaschen und hat auch viel Wasser verkostet!
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Darf es noch etwas mehr sein?


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Einer von vielen sehr schönen Havelstränden.
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Noch in Brandenburg.


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Am Morgen in Brandenburg.
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Havel in Brandenburg.


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Radweg.
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Einer der vielen, schönen Blicke auf Seen.


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Unterwegs bei Mildenberg.
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Typische Kuh.


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Fähre bei Pritzerbe.
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Fährfahrt.


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Etwas Schatten unterwegs.
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Auch mal Fahrspurplatten.


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Charly am Havelstrand.
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Havelstrand.


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Frühstück in Grütz. Den Ort mag ich besonders!
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Storchennest in Grütz.


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Birken am Wegesrand.
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Havel mit Bootsanleger.


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Die alten (Fahräder) werden einfach abgestellt aber festgekettet!
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Noch an Fahrrad. Auch angekettet!


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So schöne Wege!
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Störche haben wir viele gesehen.




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Auf einer Kirche.
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Warten auf Futter.



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Laufend.
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Havelberg.




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Auf dem Damm. Links die Elbe, rechts, tiefer, die Havel.
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Im Ziel.
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Nach dem Essen in Rathenow.




83

In Rathenow.
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Die Ostsee.




85

Am Ostseestrand.
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Im Ziel sind beide Sieger! Charly wird sich wohl noch an andere, schöne Flußläufe erinnern!